Kürzlich habe ich in einem Buch (*) gelesen, dass sich das walisische Wort ""hiraeth" nicht direkt übersetzen lässt, sondern in wunderbarer Weise einen seelischen Zustand beschreibt, die einer tief sitzenden Sehnsucht nach dem entpricht, was verloren ging. So fühle ich, wenn ich an Deutschland denke.
Wenn man Zusammenhänge ersteinmal verstehen will, dann hilft sich nachdenken. Erst recht, wenn man Dinge anders machen will, dann muss man erstmal nachdenken. Das ist stringent verbunden mit der Notwendigkeit, ein gutes Stück vorausdenken. Erst dann kann man anders denken und danach anders handeln. Dazu braucht man Abstand, Ruhe und emotionale Ausgeglichenheit, kurz Ratio und Emotio im Einklang. Und das bringt der Begriff EQonomy zum Ausdruck. Es ist ein Hinweis darauf, dass schnelles Denken und schnelles Handeln der Feuerwehr überlassen bleibt und nicht geeignet ist für nachhaltig wirkendes Entscheiden.
Diese Ausgeglichenheit im Nachdenken, die Balance im Handeln und die Fähgkeit zu gesellschaftlichen Kompromissen ist in unserem Land vollständig verloren gegangen. Wir müssen das dringens wieder herstellen, sonst ist eine Gestaltung unserer Zukunft quasi aussichtslos.
Ich bin mit Begeisterung Demokrat -aber auch mit Zweifeln. Praktisch übe ich Demokratie aus seit über 30 Jahren, derzeit als Ratsherr der Stadt Meerbusch und darin Vorsitzender der FDP-Fraktion. Auch meinem Stadtverband sitze ich vor und engagiere mich auf Kreisebene.
Ich bin aber auch Mitglied der Intitiative "Die Gesellschaftsgestalter" (gefördert durch das Land NRW und "demokratie leben!") als Teil der querkopf-akademie. Wir versuchen durch eine Mischung von Dialog- und Projektform Demokratie zu stärken, insbesondere bei jungen Leuten. Hier empfehle ich einen Blick auf www.querkopf-akademie.de
Die Königsdisziplin der Demokratie ist die Fähigkeit zum mehrheitlichen Kompromiss. Wir müssten also diejenigen unter uns, die das handwerklich und mental beherrschen, bildlich gesrpochen zu unseren Königen machen. Stattdessen hat man derzeit den Eindruck, dass niemand dieser König sein will und auch niemand dazu vom Wahlvolk ernannt wird. Stattdessen suchen wir deutschtümlich immer "Führer", die angeblich die Mehrheitsmeinung kennen und sofort umsetzen. Das ist großer Quatsch!
Besinnen wir uns also wieder und wählen doch bitte die Personen, die sich als Kompromiss-Könige bewährt haben. Das wird unserer Demokratie mehr helfen als das ewige Besserwissen und die nur scheinbare Rechthaberei.
Ich denke gerne nach und lasse mich dabei von Gesprächen, Musik und Büchern inspirieren. Gerne wechsele ich dabei Ansichten und Perspektiven, um die Positionen und Interessen anderer besser zu verstehen. Freies Denken ermöglicht die Ableitung von Gemeinsamkeiten und Kompromissen, einem "Kerngeschäft" in der Demokratie. Das Finden von klugen Kompromissen ist also die eigentliche demokratische Kunst, nicht das alternativlose Beharren auf eigenen Positionen.
Wir alle wissen, dass wir mehr und mehr im Alltag auf Spezialisten angewiesen sind. Egal ob in der Medizin, bei Handwerkern oder Digitaltechnik - um nur einige Beispiele zu benennen. Wir sind froh um jeden Spezialisten, der Lösungen findet und umsetzt.
Auf der anderen Seite herrscht eine gewisse Großzügigkeit, wenn man aus dem Spezialistentum des Einzelnen auch eine generelle Fähigkeit zur Analyse, Strukturierung und Bewertung von komplexen politischen und gesellschaftlichen Themenfeldern ableitet - beispielsweise Außen- und Sicherheitspolitik oder die Finanzwelt.
Dieser Glaube ist sicher falsch, es bedarf außerordentlicher Talente und Fähigkeiten, sich komplexer Fragestellungen zu nähern. Das sind Aufgaben von Generalisten, die gewisse Talente mitbringen (wie ein Pianist für das Beherrschen des Instrumentes) und eine generalistisch geprägte Ausbildung (beispielsweise mit Philosophie oder alten Sprachen). Generalisten in unserer Gesellschaft sind eher unterbewertet und unsere Bildung kennt das garnicht als Ziel. Wir kennen immer nur die Vermittlung von Wissen (das ist aber etwas ganz anderes) und das berühmte Millionärs-Quiz, bei dem auch nur mehr oder minder alltagstaugliches Wissen abgefragt wird.
Ich selber lebe das Generalistentum und bin sehr davon überzeugt, dass die Menschheit viel mehr solcher Generalisten braucht. Der richtige Blick auf die Zusammenhänge erleichtert deutlich den Blick auf die richtigen Lösungen.
Gerne berate ich Sie persönlich, wie Sie ihr Unternehmen voran bringen. Das Suchen und Finden nach neuen Ideen ist der eine Teil, die Kunden und Mitarbeiter emotional mitzunehmen, ist der andere Teil. Oft reicht ein kurzer Blick über den berühmten Tellerrand, um einen neuen Weg zu sehen. Und begeisterte Mitarbeiter eröffnen nochmal viele Varianten mehr. Vergessen Sie dabei nicht die Dokumentation von Anfang an, denn nur so geht nichts verloren, verirrt man sich nicht auf dem Weg und hat später auch noch was zu zeigen.
Fügen Sie Ihr Unternehmen in das große Ganze und geben Sie Ihrem Thema den richtigen Glanz!
Ich verstehe mich deshalb gerne auch als Meinungs-Weltenbummler. Ich reise also nicht von Kontinent zu Kontinent sondern von Welt-Bild zu Welt-Bild - oder wie man heutzutage gerne sagt: von Bubble zu Bubble oder Blase zu Blase.